Die AEG G IV ist eine Weiterentwicklung der AEG G. I, welche bereits 1915 flog, der AEG G II und AEG G III.
Die Frontzuführung begann Anfang 1917. Mit der G IV stand der Fliegertruppe endlich ein leistungsmäßig akzeptables Modell der Großflugzeuge der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft zur Verfügung. Im Verlaufe des Baus der ca. 320 Maschinen, wurden diese ständig modifiziert. Bei der AEG G IV kam schon eine relativ stabile Metallskellett- und Spantenbauweise zum Einsatz.
Die 2 Mercedes IV Reihenmotoren leisteten je 260 PS und ließen 164 km/h Höchstgeschwindigkeit zu. Die Großflugzeuge waren an der Westfront, an der Italienfront und im Nahen Osten im Einsatz bis 1918. Eine Weiterentwicklung ist die 3 stielige AEG G IV b und später die AEG G V, von der nur noch wenige Exemplare gebaut wurden. Diese größeren Muster wurden im Auftrag der DLR nach 1919 teilweise zu Verkehrsflugzeugen umgerüstet. Heue existiert noch eine späte Bauausführung der AEG G IV im Luftfahrtmuseum in Kanada (Canada Aviation and Space Museum, Ottawa).
Das im Frühjahr 1917 aus KaGOHL IV umbenannte BoGOHL 4 bestand aus mehreren Bostas, welche die AEG G IV als taktische Bomber einsetzten.
Das Modell stellt die 5. Gebaute AEG G IV mit Nummer G. 157/16 dar. Sie verunglückte bereits im August 1917 mit huntertprozentigem Bruch am Hangar auf dem Armeeflugpark IV in Gent.
Der Bausatz ist ein Mitbringsel aus Moskau, dort war er neben einer Etrich-Taube ebenfalls in 48, antiquarisch zu haben.
Dank an Andy für den Tipp.
Es handelt sich um einen typischen short run Bausatz, Herkunft Frankreich ca. 20 Jahre alt. Der Inhalt, grundlegende Plastikteile, wenige Zinnteile, Fotoätzteile von Eduard, Resinteile von CMK lassen auf den Ursprung in CZ schließen. Der Teileumfang ist bei Weitem nicht mit dem neuen Bausatz von Wingnut Wings in 32 mit über 300 Teilen zu vergleichen. Die Teile wirken nach dem Heraustrennen und Versäubern doch recht übersichtlich. So sind die Streben z.B. selber auf Länge zu bringen, das Metallgerüst, sowie viele Details müssen in Eigenregie ergänzt werden. Trotz dem ließ sich der fast 40 cm spannende Doppeldecker erstaunlich gut bauen. Ergänzt habe ich den hinteren Bombenschacht und das Abwurfloch im Bugbereich.
Die Detaillierung des Innenraumes, der Tanks, des hinteren Abwehrstandes wurde mit Hilfe des Wingnut-Bauplanes realisiert. Dieser hat sehr viele detailreiche Fotos, während der Hi-Tech-Bauplan aus 2 DIN A 4 Kopien besteht. Die Abwurfmittel habe ich aus dem sehr guten Zurüst-set von Mirage-Hobby zusammen gestellt. Ich habe eine frühe Bemalung mit 2 Grüntönen und dem Pflaumenviolett vom 2. Halbjahr 1917 gewählt, da es vom Bausatz her eine frühe Variante ohne Lozenge ist. Die Abziehbilder waren nach 20 Jahren rundweg nicht zu gebrauchen, hier ein großes Dankeschön an Detscher, der die richtigen Kenner zur Verfügung stellte.
Die Verspannung am Ende war einfacher als gedacht, Alterung kam kaum zum Einsatz, das Flugzeug wurde nur für die Nachteinsätze entsprechend auf der Unterseite schattiert.
Fazit: Manchmal macht auch so ein „Möbelwagen“ richtig Spaß, zumal wenn er gar nicht erst im Regal verschwindet.
Viel Spaß vom Peter