Die seit 1909 auf der Basis des Doppeldeckers der Brüder Voisin, von den Brüdern Henri und Maurice Farman entwickelten Doppeldeckermodelle wurden in den folgenden Jahren zu wahren Verkaufsschlagern.
So ist es kein Wunder, dass auch die Streitkräfte des Königreiches Griechenland von Dezember 1911 bis April 1912 die ersten 6 Offiziere bei Farman in Frankreich zu Piloten ausbilden ließen.
Im Mai 1912 kehrte der erste Pilot, Dimitrios Kamperos mit seinem französischen Mechaniker A. Chauveau nach Griechenland zurück. Am 13.5. 1912 flog er die erste militärische Mission Griechenlands.
4 Farman Doppeldecker wurden in einer orthodoxen Zeremonie am 27.5. 1912 feierlich auf die Namen: Daedalus, Aelos, Gyps und Jerax getauft. Im Juni 1912 flog Dimitrios Kamperos mit der zum Wasserflugzeug umgerüsteten Maschine einen Weltrekord in dieser Klasse, 110 km Reichweite.
Nach Ausbruch des ersten Balkankrieges, bei dem sich Serbien, Griechenland und Bulgarien auf der einen Seite und das Osmanische Reich auf der anderen Seite gegenüber standen, flog Kamperos die erste militärische Aufklärungs-Operation vom Flugplatz Larisa über die Front bei Skompia gegen türkische Positionen.
Das Aussehen der Maschine mit den großflächigen Nationalitätenkennern ist fotografisch mit s/w Aufnahmen und nachkolorierten Fotos belegt. Auf dem Foto sind die Piloten Moutouris und Stratgopoulus mit der F III zu sehen im Hintergrund eine F 20.
Bei Bristol wurden die Farman als Boxkite gebaut, in Russland als DUX, in Leipzig-Lindenthal Lizenzbauten bei Erich Schmidt als Sachsendoppeldecker, oder die ersten Thiele-Doppeldecker der späteren DFW.
Das Modell der Farman, ist die geringfügig geänderte Bristol Boxkite 1911 der Firma Life like. Diese Modelle sind seit den 60er Jahren des 20. Jh. Auch unter dem Label Inpact oder Pyro, zuletzt vor einigen Jahren bei Lindbergh erschienen.
Die insgesamt 6 fliegenden Kisten aus dem Film „Die Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ wurden später noch durch 4 britische Doppeldeckerjäger der 20er, 30er Jahre ergänzt. Hier haben wir es also mit einem ca. 60 Jahre alten Bausatz zu tun. Aber diesem sieht man sein Alter nicht an, schön ausgearbeitete Stoffbespannung, filigrane Gitterteile, ordentliche Streben und Kufen und Alles recht passgenau. Die Farman ist der 5. Dieser Bausätze, den ich mir vornahm, aber der von der Verspannung her auch umfangreichste.
So stellt sich die Stabilität der Ausleger auch erst mit der Verspannung ein, hier ist vorsichtiges Hantieren gefragt. Ersetzt wurden die Scheibenräder durch richtige Speichen-Räder aus dem Fundus, ergänzt durch die schönen Zinnfiguren von Hecker und Goros.
Die griechische Variante gestattete mal eine etwas mehr Farbe bei den meist naturbelassenen Drahtkommoden der damaligen Zeit.
Viel Spaß wünscht Peter