In der Folge des Auseinanderbrechens der K.u.K. Monarchie mit Ende des ersten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Nachfolgekonflikten und Staatsgründungen. So entstand die CSR aber auch ein eigenständiges Ungarn, Polen und auch das spätere Königreich Jugoslawien.
Alle diese Staaten verwendeten Anfangs Maschinen der K.u.K. LSK, aber auch französische, italienische, deutsche und englische Fabrikate.
3 dieser Maschinen sollen hier im Modell vorgestellt werden.
Hintergrund: Nach dem Ersten Weltkrieg kämpften im österreichisch-slowenischen Krieg auf der einen Seite Slowenen, Kroaten und Serben gegen Truppen Deutschösterreichs auf der anderen Seite in der Vielvölkerregion Kärnten. Im Vertrag von Saint-Germain von 1919 wurde der Konflikt beigelegt. In der Folge traten viele slovenisch sprachige Gebiete dem neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Königreich Jugoslawien) bei.
Zwei dieser Maschinen werden hier mit scheinbar „britischen Kennzeichen“ gezeigt. Die späteren Jugoslawischen LSK verwendeten eine ganze Reihe verschiedener Kennzeichen, bis dann ab 1922 das Kosovo Kreuz auf Rot-Weiß-blauer Kokarde zum Standard wurde, dieses hatte bis 1941 Bestand und wird heute wieder in abgewandelter Form von den Serbischen LSK verwendet.
Damals wurden die Kokarden einfach über die Eisernen Kreuze Österreichs gemalt.
Bei der ersten Maschine handelt es sich um eine Albatros D III Oefag 253 mit dem klassischen Holzrumpf und der naturbelassenen Leinwandfarbe auf den Flächen. Darüber waren schon unregelmäßige Tarnflecken gesprenkelt worden. Die Maschine trägt noch das Totenkopfemblem der Vorbesitzer und auffällige Radverkleidungen in den Farben der Tschechischen Piloten in den K.u.K. LSK. Die Albatros ist ab 2010 immer mal wieder bei Eduard erschienen, mir lag die für diese Maschine nötige Oefag 253 vor. Das Modell lässt sich gut bauen, die Verspannung und Bemalung ist aber etwas anspruchsvoll. Die jeweiligen Teile mit Holz- bzw. Leinwand-Untergrund habe ich vorlackiert, erst danach alle Großbauteile montiert. Die unter den Kokarden platzierten Kreuze scheinen leicht durch. Später bekamen die verbliebenen Albatros einen einheitlich grauen Anstrich, teils mit dem weißen Streifen für Schulmaschinen, und die Kosovo-Kreuze.
Bei den Phönix D-Typen Phönix handelte es sich um Umkonstruktionen der in Lizenz gebauten „Kampf-Doppeldecker“ (KD) Hansa Brandenburg D.I. In den Wiener Phönix Werken wurde der Rumpf der KD mit neuen TF versehen. Diese wurde später mehrmals umkonstruiert und schließlich von der D. I bis zur D II und D III weiterentwickelt. Auch bei der D I handelt es sich um ein ursprünglich Österreichisches Flugzeug in der typischen Tarnbemalung. Auch von den Typen D I und D II wurden mehrere Exemplare von den neugegründeten LSK des späteren Jugoslawien verwendet. Das Modell von Special Hobby stellt eine D I mit den übermalten Kreuzen dar, bei den Phönix waren sogar noch Ränder der Eisernen Kreuze unter den Kokarden zu sehen. Special Hobby brachte das Modell als Short Run Bausatz mit Resin und Photo-Ätzteilen ab 2005 auf den Markt. Das Modell lässt sich gut bauen, zur Bemalung gilt das bei der Albatros D III geschriebene.
Von der Bristol F2 B „Fighter“ wurde nur ein Exemplar zur Erprobung in den LSK des Königreiches Jugoslawien ab 1922 beschafft.
Der Typ ist ab 1916 entwickelt worden und kam in Größenordnungen ab 1917 zum Einsatz. Nach anfänglich hohen Verlusten durch eine falsche Kampftaktik, entwickelte sich der Typ auch als
zweisitziges Jagdflugzeug zu einem ernsten Gegner. Bei den Piloten „Brisfit oder „Biff“ genannt, wurden die Flugzeuge zunehmend beliebter, sie konnten die hohe Geschwindigkeit und Wendigkeit auch
beim Frontalangriff mit dem durch den Schraubenkreis feuernden Vickers MG gut ausnutzen. Der Heckschütze übernahm den Schutz nach hinten. Die Maschine diente neben der Jagdrolle als Aufklärer,
leichter Bomber, Erdkampfflugzeug und nach dem ersten WK wurden F2 B sogar zu Verkehrsmaschinen umgebaut. Es wurden mehr als 4000 Stück gebaut, sie kamen in zahlreichen Staaten zum Einsatz und
wurden teilweise bis 1935 verwendet. Der Bausatz von Eduard erschien seit 2005 immer mal wieder, er ist nach wie vor auf der Höhe der Zeit. Für die Jugoslawische Maschine musste die
Motorverkleidung und Abgasführung geändert werden. Die Verspannung des 2 Stieligen Doppeldeckers ist etwas umfangreicher. Besonderheiten ergeben sich dadurch, dass auch der Rumpf mit der unteren
TF nur durch Streben verbunden ist. Sehr schön hat Eduard die seitlichen Nähte nachempfunden. Die Steuerkabel der Maschine verlaufen außen, neben den Rumpfseiten.
Viel Spaß mit den Doppeldeckern wünscht der Peter