Gotha Go.G V. 670/16   Walter Aschoff       1/48   Aurora

Bereits im Jahre 1912 entschloss sich der Generaldirektor der Gothaer Waggonfabrik AG die Geschäftstätigkeit um ein neues Produktionsfeld zu erweitern. So wurden mit den ersten Gotha-Tauben ab 1913 Erfahrungen gemacht und Preise gewonnen.

Die ersten mehrmotorigen Maschinen waren die auf Friedel Ursinus zurück gehenden Gotha G I in 18 Exemplaren und die einzelne Gotha UWD. Mit diesen konnten 1915 erste Einsätze geflogen werden, einen Wert als Kampfflugzeuge hatten sie nicht.

Erst mit der neuen Konstruktionslinie des Chefkonstrukteurs Hans Burkhard und den neuen Mercedes IV Motoren konnten akzeptable Ergebnisse erzielt werden. Burkhard verfolgte die Entwicklung von der G.II über die leistungsstärkeren G. III und G. IV zur G.V. Diese hatte bereits im Oktober 1916 ihren Erstflug, lange vor der Truppenreife der G IV. und der Aufnahme der Englandflüge. Auffälligster Unterschied der G. V zur G. IV waren die nun auf Strebenböcken sitzenden aerodynamisch verkleideten Motorengondeln. Das war durch die Verlegung des Haupttanks von der feuergefährlichen Position unterhalb der Motoren in den Rumpf möglich.

Der schon mit der G.IV eingeführte sogenannte „Gotha-Schießtunnel“ wurde für den Heckschützen beibehalten. An Stelle des Rumpf-Bombenmagazins trat der Haupttank. Die unter dem TFM mitgeführte Bombenlast betrug in der Regel maximal 600 kg.

Die ersten G. V trafen im August 1917 bei der Kagohl 3 ein. Der Entwurf wurde nochmals zur G.Va und G.Vb weiterentwickelt. Die letzte der Burkhardschen G. Flugzeugkonstruktionen in der Entwicklungslinie der G. II war die asymmetrische G. VI von 1918.

 

Später hatte sich der Konstrukteur auf den Bau der wesentlich kompakteren GL.-Typen und G IX. konzentriert.

Das Modell von Aurora hat bei meinem Modell den Jahrgang 1972 auf der Box. Es ist ein Großserienspritzguss mit überschaubarer Teilezahl, aber erstaunlich guter Passgenauigkeit und Stabilität für das Alter des Bausatzes. Natürlich waren die gesamte Inneneinrichtung, Bewaffnung und Ausrüstung mittels Eigenregie oder Zu-Rüsteilen von Mirage Hobby und Eduard Brassin zu realisieren. Zum Bausatz gehören 5 nicht mal so schlechte Figuren! Durch die stabil vorgeformten Tragflächen und die kluge Verbindung der 2 Teiligen oberen TF ergeben sich stabile und geometrisch korrekte V und Pfeil-Stellung der TF. Der Gotha-Tunnel war vorhanden, wurde aber von mir verbessert. Die Verspannung des großen Doppeldeckers ist natürlich etwas umfangreicher. Auch die für die G.V so charakteristischen breiten Streben wurden gut getroffen und garantieren zusammen mit der Verspannung eine ordentliche Stabilität.

Die von mir gebaute Maschine Gotha G.V 670/16, geflogen von Walter Aschoff, Kasta 18, Kagohl 3, später Bosta 17 war mit einer auffälligen grünen Schlange auf dem Rumpf und an den Rumpfseiten versehen. Diese Schlange war auch schon auf Aschoff´s Gotha G. IV 602/16 zu sehen.

Die Bausatzkennung sah eine dunkle Nachtmaschine vor. Da meine AEG G IV bereits ein Nachtbomber ist, wollte ich dieses Mal eine helle Maschine bauen. Das alte Aurora-Modell bestätigt mal wieder meine Erkenntnisse, das alte Bausätze mitunter heute noch gut zu bauen sind und ein stimmiges Ergebnis liefern können. Einen guten Dienst erwies mir die Bauanleitung und das Windsock Heft zur G. IV von Wingnut Wings sowie übrige Abziehbilder von Andreas.

Abschließend bleibt zu sagen, das vor ungefähr 10 Jahren eine Go.G.V in 1/48 als Kleinserie von Hippo Models, später von AZ erschien.

 

Über die Baubarkeit dieses vergriffenen Models kann ich nichts sagen.

Viel Spaß vom Peter

Büchertips

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