Iljuschin IL-14 P   NVA LSK " 475 "     Amodel       1/72

Das Modell stellt die Werknummer 14 803 025 der in der DDR gebauten IL-14P dar. Zur Geschichte der Maschine und zum Modell von Amodel ist im Beitrag zur DM-SAL "Alte Lotte" schon auf dieser Seite geschrieben worden.

 

Die 025 wurde am 14.03.1958 als Sallonmaschine mit 16 Plätzen geliefert. Die ersten NVA Maschinen erhielten noch zusätzlich zur Bordnummer, hier 475, die Zivilkennungen, hier DM-VAC.

Die 475 flog zuerst bis 1965 bei der STS-29, Selbsständige Transportfliegerstaffel, ab 1959 Marxwalde. 1965 dann bei den LSK/LV TS-27 in Dresden, später umbenannt in TS-24. Die Regierungsmaschinen flogen anfangs teils in weiß-blau-silberner oder weiß-rot-silberner Zierbemalung, später erhielten sie das silberne Farbkleid, dann einfarbig Grün unten Hellblau und ab Mitte der 70er Jahre erhielten die verbliebenen Maschinen individuelle Splittertarnung aus glänzender Chlor-Buna-Farbe, außer die Foto-Maschinen, welche Matt dunkelgrün waren. Die 475 blieb bis 1981 im Dienst und wurde dann verschrottet.

Der für meine zweite IL-14P gewählte Anstrich ist z.B. für die 416, 475, 485, recht gut dokumentiert. Mir gefiel die kontrastreiche Splittertarnung. Abweichend zur Mess-Maschine DM-SAL waren ganz andere Antennen zu installieren. So erhielt sie auf der Steuerbordseite die 8 Halterungen für die "Blitzableitertantenne RSB-5/234" wie Bernhard schreibt, die Astrokuppel wurde verschlossen und die Langdrahtantenne gezogen. Der gewählte Anstrich erforderte ein vielfaches Maskieren des Modelles. Beim Demaskieren kommt eine wirksame die Konturen des Flugzeuges überzeugend verschleiernder Tarnanstrich zum Vorschein.

Viel Spass mit der 2. VEB Flugzeugwerft Dresden IL-14 wünscht der Peter

Iljuschin IL-14P   "Alte Lotte" der INTERFLUG      Amodel  1/72

Die DM-SAL verließ als 26. Maschine des Typs Il-14P das Werk 803 (Dresden) und hatte damit die Werk/Lizenznummer 14803026.

Das Verkehrsflugzeug IL-14 wurde von den Flugzeugwerken Dresden für den Bedarf der DDR und teilweise für den Export als erstes in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg gebautes Verkehrsflugzeug in Lizenz gefertigt.

Die DM-SAL wurde am 14.03.1958 bei der Deutschen Lufthansa (OST) in Dienstgestellt und hatte wie ihre Schwestermaschinen zunächst die blauen Zierstreifen auf Naturmetall.

Später bekam sie das Weiß-rot-silberne Interflugkleid.

Die Maschine blieb 26 Jahre im Einsatz und wurde am 15.3.1984 außer Dienst gestellt und wenig später nach Dresden überführt.

Im April 1981 erfolgte die Um Registrierung auf DDR-SAL.

Nach der aktiven Passagierdienstzeit flog sie ab 1968 als Schulflugzeug und  kam dann als Messflugzeug in der auffälligen Orangeroten Zusatzmarkierung an TF und LW Vorderkanten, Bug sowie Rumpfunterseite zum Einsatz.

Sie war an oder besser über allen Flughäfen der DDR zu finden, geflogen von Flugkapitän Heinz Maiwald wurde die Kalibrierung der bodenbasierten Instrumentenlandesysteme(ILS) und der VOR Einflugzeichensender vorgenommen. In Anlehnung an ihr Kennzeichen wurde die Maschine von den Interflugmitarbeitern liebevoll als die „Alte Lotte“ betitelt

1989 wurde die Maschine an ihrem Ausstellungort am Flughafen Dresden zunächst mit einer historisch falschen Bemalung aufgestellt und ist seit 1997 mit dem DLH Anstrich der ersten Jahre ihrer Dienstzeit versehen. Seit ich die Maschine, mit ihrer, Mitte der 90er Jahre noch falschen Bemalung (III.Parteikonferenz), sowie die im Interflugkleid restaurierte Maschine in Cämmerswalde sah, wollte ich ein Modell von ihr in 1/72 bauen.

Im Februar 2017 war es endlich soweit, in Decin bekam ich die IL-14P in 1/72 von Amodel. Ein großes Dankeschön an diesen innovativen Hersteller. Lange von vielen Modellbauern ersehnt, hat sich leider keiner der sogenannten großen Hersteller, dieses Vorbildes angenommen. Vor einigen Jahren gab es dann die Il-14 von Amodel schon in 1/144, danach im letzten Jahr die IL-14M (1/72), welche von manchem Modellbauer auch in die P umgebaut wurde.

Nun die IL-14 P, erschienen mit schöner klassischer Blau-weißer Aeroflotbemalung. Ich wollte natürlich eine Dresdener Maschine bauen. Meine Wahl fiel auf die DM-SAL nachdem ich in Dresden fast richtige Abziehbilder der INTERFLUG Variante bekommen habe.

Das Modell wurde von Amodel recht gut umgesetzt, es erfordert aber wie immer bei diesen Modellen eine Reihe von Vorüberlegungen, immer Trockenanpassungen und Nacharbeiten, auch an den Gravuren.

Zunächst waren der rote Zierstreifen zu lackieren und „innere“ Fenster mit Gardinen einzusetzen. Die Fenster wurden alle für je eine Öffnung passend gemacht und nummeriert. Dann baute ich abweichend, vom Plan die gesamte Tragfläche zusammen. Beim trocken anpassen stellte ich fest, dass das Strak fast passte, also keine Spalten oder Spachtel in diesem Bereich. Daraus ergab sich die Verklebung jeder Rumpfhälfte separat mit dem TF Übergang. Damit blieb auch die sehr geringe V-Stellung der Tragfläche erhalten. Ich habe schon gebaute IL-14 gesehen, welche eine zu starke V-Stellung hatten.

Nach dem Aushärten wurde der Rumpf innen mit Spantenartigen Versteifungen stabilisiert und dann zur Verklebung zusammengezogen. Das Ergebnis ist eine stimmige Geometrie ohne Spachtelorgie. Das Einpassen der Glasteile am Bug bedurfte allerdings umfangreicher Schleifarbeiten.

Das Cockpit wurde nachdetailliert, aber durch die doch recht kleinteilige Verglasung ist nicht viel davon zu sehen. Die farbenfrohe Bemalung erforderte das mehrfache Abkleben der verschiedenen Rottöne, der unterschiedlichen Blechfärbungen und des mal mehr und mal weniger verblichenen weißen Anstriches. Das insgesamt etwas scheckige Äußere der Maschine ist fotographisch belegt. Es gibt Bilder, da konkurrieren die verschiedensten Rottöne miteinander. Die umfangreichen ILS Antennen wurden nach Vorbildfotos aufgebaut, ebenso das zweigeteilte Staurohr. Es ist ordentlich Ballast unterzubringen, bei der nächsten IL-14 würde ich auch die HFW Beine durch Metall ersetzten.

Die große IL-14P hat unheimlich Spaß gemacht, lange herbeigewünscht ist der Bausatz gar nicht erst ins Regal verschwunden.

 

Viel Freude beim Schauen wünscht Peter