Als dieses Modell erschien, war die erste spontane Neigung: Bestellen, doch die Betrachtung der Tatsache das ich schon 7 Modelle der F 13 in 1/87 und 1/72 in der Vitrine habe, lies mich davon Abstand nehmen.
Jörg brache den Bausatz nun mit zur Weihnachtsfeier des Modellbaustammtisches mit, und ich bot ihm an das Modell für ihn in seiner Wunschbemalung zu bauen. So ist nun die große F 13 doch auf meinen Basteltisch gelangt.
Das Flugzeug, welches da am 25. 6. 1919 vom Dessauer Werksplatz aus die ersten 4 Versuchsflüge erfolgreich absolvierte, sollte richtungsweisend für den Verkehrsflugzeugbau in aller Welt bis heute werden. Und in der Tat, die Merkmale
Eindecker-Bauweise, meist als Tiefdecker aus Ganzmetall mit geschlossener Passagierkabine sind bis heute die wesentlichen Konstruktionslinien geblieben.
Die ersten Maschinen wurden nach Töchtern von Hugo Junkers benannt. Herta und Anneliese. Letztere ist im Bausatz auch enthalten. Später bekamen die F 13 Vogelnamen. Die F 13 war auch der erste in Serie gefertigt Airliner der Welt und das erste weltweit eingesetzte Verkehrsflugzeug. Sie kam in mehreren Sondervarianten etwa Brieftaubentransport, Sanitätsvariante, Agrarflugzeug, für Polareinsätze oder als Erprobungsträger zum Einsatz. Der unter Leitung von Dr. Mader konstruierten Maschine sollten in der Folge etliche Rekorde gelingen. Sie konnte mit Fahrwerk, Schwimmern oder Schneekufen ausgerüstet werden. Die F 13 bildete auch das Fundament des Junkers Luftverkehrs. Sie wurde schließlich zur Junkers W 33 und W 34 weiter entwickelt.
Die Gründung der „Danziger Luftpost“ als Tochter der „Lloyd Ostflug“ ist eine Reaktion auf die Verschärfung Baubestimmungen des Versailler Vertrages durch die Londoner Beschlüsse. Um den Einsatz der F 13 zum Bsp. mit BMW Motoren zu ermöglichen wurde die Danziger Luftpost von Strohleuten gegründet. Ihr Leiter wie das Personal kam von der Lloyd Ostflug und war ein gewisser Erhard Milch. Von den 12 in den Flugzeugbestand der „Danziger Luftpost“ zu integrierenden Maschinen waren 6 Eigentum von Junkers und 6 Stück Leihflugzeuge.
Während der sechsmonatigen Bauverbotszeit waren die Flugzeuge der „Danziger Luftpost“ bei Flügen nach Deutschland immer in Gefahr von der ILÜK als verkappte deutsche Flugzeuge, beschlagnahmt zu werden.
Eine solche Maschine stellt das Modell der Dz 31 dar. Die Kennung ist im Bausatz enthalten. Diese hatte sich Jörg gewünscht. Die schöne Bemalung der Dz 31 ist fotografisch gut belegt.
Der neue Kit von Mikromir beinhaltet neben den fein ausgeführten „Wellblechteilen“ aus recht weichem Plastik, Klarsichtteile mit geschlossenen Türen. Eine einzelne Tür liegt extra für eine geöffnete Darstellung bei. Zusätzlich gibt es einen kleinen Ätzteilbogen, Masken für die Glasteile und Abziehbilder für die „Anneliese“ , Danziger Luftpost und eine polnische F 13. Es liegen 2 Varianten für das Seitenleitwerk und Fahrwerksbeine bei. Insgesamt alles frühe F 13.
Die Abspritzung und Aufteilung der Teile ist Mikromir gut gelungen. Es gibt eine schöne Wellblechstruktur und wenn man sorgfältig immer wieder trocken anpasst, bleibt der Spachtel in der Tube. Ein Verschleifen etwa verspachtelter Stellen verbietet sich bei Wellblech ohnehin.
Die Rumpfteile wollen in Etappen verklebt werden und müssen auch mit sanftem Druck zueinander gezwungen werden. Bei korrektem sorgfältigem Bau entsteht auch eine stimmige V – Stellung der TF.
Eine Herausforderung ist die Gelb-Schwarz-Rote Zierlackierung und das Aufbringen der sehr dünnen Abziehbilder. Mit etwas Weichmacher gehen sie in die Wellen und nach dem „Übernebeln“ bleibt kein Silbern zurück.
Zusätzlich habe ich die Kabine mit gemütlicher Polsterung versehen.
Viel Spass, der Peter