„Kaffee-Wellblech“ im Einsatz

Junkers J.4     Wingnut Wings 1/32  (Junkers-Lieferwagen Airfix, Pferdetransport Italeri, Figuren Black Dog)

Die Junkers J.4 (Werksbezeichnung) J.I  (Bezeichnung der Fliegertruppe), war das erste Ganzmetallflugzeug der Welt, welches in Serie gefertigt wurde und zum Fronteinsatz kam.

Den Bestrebungen von Hugo Junkers, Ganzmetalleindecker zu bauen, stand die Ausschreibung der Inspektion der Fliegertruppen (IdFlieg) vom November 1916 für ein Infanterieflugzeug von Typ „J“, für einen Doppeldecker entgegen.

 

So entwickelte Otto Mader einen unverspannten Anderthalbdecker in Wellblechbauweise. Teil der Ausschreibung für das „Infanterieflugzeug“ war eine 5 mm starke Chrom-Nickel-Stahl Panzerung zum Schutz der Besatzung, der Tanks und des Motors. Mader konstruierte den gesamten vorderen Rumpfbereich als Panzerwanne.

Der Prototyp wies beim Erstflug im Januar 1917 noch keine Panzerwanne auf, welches ihn zunächst sehr hecklastig machte. Mit der Bestellung von zunächst 100 Serienflugzeugen, es wurden schließlich 227 Exemplare gebaut, begann auch die Serienfertigung von Junkersflugzeugen.

Konstruktiv unterschied sich die Maschine durch die Verwendung von Aluminium und Stahl grundsätzlich von allen bis 1916 im Gebrauch der LSK stehenden Flugzeuge, war aber auch bis zu 300 kg Schwerer als vergleichbare Typen.

Der Fliegertruppe wurden die Maschinen ab Ende 1917 für den Fronteinsatz zugeleitet. Wegen ihrer gewaltigen Dimensionen, ihrer Behäbigkeit und ihres klobigen Aussehens wurde die J. 4 an der Westfront auch als „Kaffee-Wellblech“ verspottet, sie erwarb sich aber einen sehr guten Ruf, als die Besatzungen den hervorragenden Panzerschutz schätzen lernten. Nur eine einzige Maschine ging bis Kriegsende durch Kampfhandlungen verloren.

Das Modell von Wingnut Wings war das erste einer langen Reihe von klasse gemachten 1/32 Modellen der Firma. Leider hat sie im Jahre 2020 Konkurs angemeldet. Die J.4 war schon geraume Weile vergriffen. Ich entschloss mich den Bausatz etwas umzubauen.

Das Ziel war eine der fotografisch gut belegten Transport- und Aufbauszenen zu bauen. So waren die Tragflächenmittelstücke und die TF-Enden entsprechend der möglichen Einblicke in die Junkersbauweise zu modifizieren. Also wurden eine Unmenge Streben des Rohrgerüstes und Verschraubungen angebracht.

 

Für die Vignette wurde Gras und Echtholzbelag aufgebracht, ein Mercedes PKW von Airfix zum Junkers-Pickup umgebaut. Auch der große Heeresfeldwagen von Italeri wurde samt Besatzung entsprechend geändert und mit den Außen-Tragflächen der J.4 beladen.

Figuren von Black Dog ergänzen die Szene. Die J.4 stellt eine der späteren Serienvarianten mit Metall-Leitwerk dar und ist mit den unregelmäßigen Feldern aus Mittelgrün und Pflaumenbau getarnt.

Ein nicht ganz alltägliches Projekt, welches viel Spaß gemacht hat. Trotz des Umbaus ließen sich alle Modelle recht gut bauen. Der Pickup ist als Ursprungsmodell schon 60 Jahre alt, die Pilotenfiguren von Black Dog waren 2019 beim Erwerb brandneu.

 

 

Viel Spaß beim Schauen, der Peter

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