LET L-410 Turbolet 1/72 Gavia

Im Juli 1969 absolvierte ein leichtes Kurzstreckenverkehrsflugzeug in der CSSR seinen Erstflug.Sie war ab 1966 bei LET entwickelt worden. Nach Abschluss der Erprobungsphase begann 1972 der Serienbau.

Die L-410 war aus einer Ausschreibung des RGW für ein leichtes, kurzstartfähigen Verkehrs- und Transportflugzeug hervorgegangen, sie hatte sich gegen die ebenfalls als zweimotoriger Schulterdecker ausgelegte Beriew Be-32 durchgesetzt. Im Anschluss kam sie in vielen RGW Ländern aber auch weltweit zum Einsatz. Mit über 650 Maschinen war die Aeroflot der mit Abstand größte Kunde. Seit 2016 wird die L-410 in Russland in Lizenz produziert. Insgesamt sind weit über 1100 Flugzeuge gebaut worden, damit ist die Turbolet eine der erfolgreichsten Entwicklungen auf diesem Flugzeugsegment.

Mit der L-610 hat LET Kunovice versucht einen weiteren Typ in dem Segment zu etablieren, das ist nicht gelungen.

Gegenwärtig sind eine L-410 UVP Variante und die L-410 NG in Produktion. LET war auch durch „Investoren“ aus den USA und Russland in der jüngeren Vergangenheit in Schieflage geraten, seit 2022 gehört LET wieder zur OMNIPOL Handelsgesellschaft.

 

 

Die DDR hatte bei Interflug und der NVA die Maschinen im Einsatz.

 

Das erste Modell einer L-410 erschien ganz gut gemacht, bei Plasticart im Maßstab 1/100 zu Ende der 1970er Jahre. Natürlich gibt es Differenzen in der Formel, aber das hatten viele Bausätze dieser Zeit.

Das Modell von Gavia kam 1997 heraus, der Jan besorgte mir damals meinen ersten Bausatz, den baute ich schon 1999 in der bekannten Blümchen-Tarnung der 326 der DDR-LSK.

Die LSK bekamen ihre Maschine in ganz unterschiedlicher Tarnbemalung geliefert. Bei den L-410 war keinerlei Standard der Tarnung zu erkennen. Die hier gezeigte Aeroflot Maschine bekam ich vor 2 Jahren ebenfalls von Jan. Die Kennung der Polarflieger war dabei und so konnte ich sie in die Sammlung der Polarmaschinen einreihen. Die Bemalung ist der der Interflug ganz ähnlich.

Wichtig war die Vergrößerung der Frontverglasung, hier lag nur die kleinere militärische vor.

 

Auf Ausstellungen sieht man das kleine Modell meiner Meinung nach zu Unrecht, eher selten.

Das Modell von Gavia verfügt über Vacuteile für die Fenster und einige Ätzteile, sonst sauberer sehr feiner Spritzguss aber Kleinserie. Eine vollständige Inneneinrichtung der Kabine ist vorhanden.

 

In jüngster Zeit ist das gleiche Modell bei AZ und KP (2023/24) erschienen, nun mit Spritzgießteilen für das Glas. Eduard plant für Herbst 2024 eine aufgewertete Ausgabe des Modells von Gavia. Die Ungenauigkeiten im Bugbereich sollen bei den neueren Modellen korrigiert sein, mir lagen in beiden Fällen die Ersteditionen von Gavia vor. Dank an Jan für die beiden Modelle.

Viel Spass mit der Turbolet vom Peter

Büchertips