De Havilland D.H. 110 FAW Mk. 2  " Sea Vixen"              "Ein Gabelschwanz im Überschall"      Revell   1/72

Als am 8.12.1959 eine Sea Vixen in der Grafschaft Somerset (Marinestützpunkt "Heron") um 10.30 Uhr startet, um 11.33 Uhr auf der "Victorious"  im Mittelmeer vor Marseille landet, von dort um 13.12 zum Rückflug startet und 14.37 wieder in Somerset landet hat die 892. St. der Fleet Air Arm der Royal Navy ihren Rekord geflogen.

Die D.H. 110 stellt die letzte Entwicklungsstufe von Jets mit doppeltem Seitenleitwerksträgern dar. Diese Entwicklung wurde bei De Havilland mit der "Vampire" noch während des Zweiten Weltkrieges begonnen und lief über die Venom und Sea Venom bis zur Sea Vixen. Bis zum besagten Rekord des Flugzeuges sollte es aber auch Rückschläge geben. Nachdem der erste Prototyp der Sea Vixen im September 1951 seinen Erstflug hatte und bereits Anfang April 1952 die Schallmauer durchbrach war die RAF von der Beschaffung des zweisitzigen Allwetterjägers überzeugt. 

Am 6.9.1952 bei der Airshow in Farnborough vor 130.000 Gästen, wurde die D.H. 110 von Testpilot John D. Derry im rasanten Sturzflug aus 12.000 m Höhe durch die Schallmauer gejagt und erst kurz über dem Platz angefangen. Mit Ohren betäubendem Lärm rast der Zweistrahler im Tiefflug über das Rollfeld als die Maschine die enormen G-Kräfte und Verdichtungsstöße nicht mehr aushält, und in geringer Höhe auseinanderbricht. Nachdem die Tragflächen abmontiert sind, zerlegt sich die Zelle, die Triebwerke sausen in die Zuschauer. Neben den beiden Besatzungsmitgliedern sterben 29 Zuschauer. Die Maschine hatte zu dem Zeitpunkt in keiner Weise ihre Kennwerte und Leistungsgrenzen ausgeflogen, war also noch unzureichend erprobt. Die Anberaumung der Vorführung vor Zuschauern eines solchen Flugmanövers war absolut leichtsinnig. Derry selbst war einer der erfahrenden Testpiloten mit über hundert Überschallflügen und Rekorden. In der Folge entschied sich die RAF gegen die D.H. 110. Sie wählte die Gloster Javelin. 

Nachdem sich die RAF von der Maschine verabschiedet hatte, führte die Fleet Air Arm das Programm nach gründlicher Überprüfung und Anpassung fort. Der dritte Prototyp startete als Marineflugzeug am 20.6.1955 zum Erstflug noch ohne Klappflügel. Eine Reihe von wesentlichen Verbesserungen und Modifikationen waren von der Navy gefordert worden. Dafür erhielt sie ein gutes Kampfflugzeug, allwetterfähig als Jäger mit dem stärksten Radar was die Nato damals zu bieten hatte. Die Sea Vixen setzte mit ca. 220 km/h auf den Träger auf oder wie Zeitgenossen meinten, sie kam runter wie ein Klavier. Das setzte gute Schulung des Flug- und Bodenpersonals voraus. Die Royal Navy forderte eine Vergrößerung der Auftriebshilfen, Bremsklappen, so das sich die Landegeschwindigkeit in der Zukunft reduzierte. Die Vorserienerprobung begann auf der "Ark Royal" im Frühjahr 1956. Insgesamt wurden bis 1966 145 Maschinen der Varianten FAW 1 und FAW 2 hergestellt.

 

Sie blieb bis 1972 in Dienst und wurde von der F 4 K Phantom F.G. 1 bei der Navy abgelöst. 

Das Modell der Sea Vixen erschien 2021 bei Revell und basiert auf dem einige Jahre zuvor bei Dragon/CyberHobby erschienenen Bausatz. Dieser lässt viele Optionen zu. Ausgefahrene APU, Luftbremsen, Fanghaken, Landeklappen, gefaltete Flügel, diverse Bewaffnung und Ausrüstung, offene oder geschossene Kabinen. 

Auf Grund der hervorragenden Passgenauigkeit lässt sich der recht große Jet problemlos bauen. Ein ausgefahrener Fanghaken, der im letzten Abschnitt von mir aus Metall ersetzt wurde garantiert einen ordentlichen Stand des Models auf dem Bugfahrwerk. Ich habe mich an den guten Bildern der Museumsmaschine auf Jans Website orientiert. Das war besonders bei der richtigen Stellung der Querruder an einer Maschine mit geklappten TF wichtig. Der Bausatz ist so aufgebaut, das auch eine FAW 1 Variante zu bauen ist. Der Bau der schönen Sea Vixen von Revell ist wieder Nostalgie pur. So hatten wir unsere erste D.H. 110 doch in den 80er Jahren aus dem Novo Modell gebaut. 

Viele Grüße Peter

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