Als Eduard im Jahre 2022 die Z-526 AFS herausbrachte, musste ich unwillkürlich an den Triumpf der DDR Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 1968 in Magdeburg denken. Damals wurden E. Bläske, D. Kapphahn und P. Kahle Mannschaftsweltmeister auf der Zlin Z-526 A.
Mit der Einführung der Akrobat Special ab 1972 hoffte die GST an frühere Erfolge im internationalen Motorkunstflug anzuknüpfen. Die Maschine hatte einen völlig neuen Flügel mit vergrößerten Querrudern aber ohne Landeklappen. Sie verfügte über eine moderne Schiebehaube mit verbesserter Rundumsicht und ein Bodenfenster. Ausgerüstet war sie mit dem 6 Zylinder Reihenmotor M -137A. Doch die internationale Entwicklung der Motorkunstflugzeuge vollzog sich stürmisch, zum Zeitpunkt der Einführung waren schon neue Flugzeuge in der Entwicklung. Mit der rechtzeitigen Beschaffung von Jak-50 oder besser noch Zlin-50 wäre der GST vielleicht der Anschluss an die Weltspitze noch gelungen, so waren sie mit der AFS schon bei der Weltmeisterschaft 1976 in Kiew ohne Erfolg.
Die DDR hatte von der Akrobat Spezial noch 11 Stück beschafft. Auf Grund ihrer Robustheit und guten Wartung erfreut sich auch heute noch manche Maschine die Zuschauer bei Flugtagen mit Vorführungen.
Leider kam es am 24.9.2022 zu einem tragischen Unfall mit 2 Zlin des Fliegerklubs Gera. Eine davon war die D-EWQC, also die hier als Modell gezeigte ehemalige DM-WQC / DDR-WQC. Der Aerokurier schrieb am 29.9.2022: " Die zwei Zlíns ziehen zunächst parallel in die Senkrechte, und fliegen einen Turn. Nach der Fächerung folgen eine halbe Rolle in der Abwärtslinie, bevor beide Maschinen wieder in die Horizontale gehen. Nach dem sich anschließenden Aufschwung beginnt das Drama: Eins der Flugzeuge fliegt eine Art Fassrolle um das andere herum, schließt dann aber zu schnell auf die andere, auf dem Rücken fliegende Zlín auf und touchiert sie, sodass sich beide Flugzeuge ineinander verhaken und mit laufenden Motoren senkrecht zu Boden stürzen. Kurz darauf verschwinden sie hinter dem Horizont, und eine auf steigende Rauchsäule kündet vom tragischen Ende des Fluges. Die Piloten sind in der Szene keine Unbekannten: Michael Storek und Dieter Geipel galten als erfahren und zeigten ihr Display regelmäßig auf Flugschauen. Die rot-silbern lackierten Zlíns waren vor allem im Osten Deutschlands bekannt, gelegentlich flogen sie auch in Dreierformationen mit einer Doppelsitzigen Zlín Z-226T Trenér."
Zum Modell von Eduard kann man das im Beitrag zur Z-226 schon geschriebene nur bestätigen. Eduard hat dem Profibausatz fünf sehr attraktive Bemalungsvorschläge in Form eines DIN A 4 Abziehbilderbogens beigelegt. Leider sind auch hier wie in allen bisher ca. 8 Bausätzen der Trener-Reihe keine Kenner für die DDR dabei. Aber in Siebenlehn hörte ich von Kollegen, das es wohl auch noch GST Bemalungen in der Zukunft geben soll.
So habe ich die Bemalung komplett selbst erstellt. In Abstimmung mit Andy, der eine Blau-Weiß-Rote Z-526 AFS mit DM-Kennung gebaut hat habe ich mich für das spätere Rot-Silberne Schema entschieden. Durch das "Entlacken" wurden die Flugzeuge ca. 13 Kg leichter.
Viel Spass wünscht der Peter
Mit der Trenér - Reihe gelang der Luftfahrtindustrie der CSSR ab 1947 ein großer Wurf. Die Schul- und Sportflugzeuge von Zlin (Moravan) Otrokovice fanden weltweit Verbreitung und brachten 1968 auch DDR-Weltmeister hervor.
Beginnend mit der Z-26 über Z-126 zur Z-226 besaßen die Trenér noch ein festes Fahrwerk. Die Reihen Z-326, 526, 726 hatten einziehbare Fahrgestelle. Von der hier vorgestellten Z-226 wurden 364 Exemplare gebaut. Die DDR betrieb 44 Maschinen.
Eduard brachte im Herbst mit einem Paukenschlag eine Dual Combo der Zlin 226 im Maßstab 1/48 auf den Modellbaumarkt. Es folgte eine weitere Dualcombo der Zlin 126, eine Profipackausgabe der Zlin 226 MS und im März 22 nun die Profipackausgabe der Zlin 526 AFS.
Der vollgepackte Karton meiner Version Zlin 226 MS lies viel erahnen. So bleiben Teile für 5 weitere Motorisierungen übrig. Die Schlieren freien, sehr dünnen Glasteile weisen auch noch Kanzeln für die 126, 326, 526 auf. Das lässt noch eine ganze Reihe von Varianten erwarten.
Die in allen Bausätzen bisher vorgesehenen Varianten gestatten den Bau von gegenwärtig oder in jüngerer Vergangenheit noch geflogenen Maschinen.
Da sind noch keinerlei historische Vorbilder etwa aus der DDR oder Jugoslawien vorgesehen. Auch hier also noch ein weites Feld.
Der Bausatz ist einfach nur Spitze. Feinste Detaillierungen, wunderbare Farbvarianten, durchdachte Konstruktion und sogenannte LÖK-Fotoätzteile, also gedruckte Instrumentenbretter mit dreidimensionalen "Glasflächen" über den Instrumenten das Ganze mehrfach vorhanden. Hier hat man bei Eduard alle Register gezogen.
Auch das Bauanleitungsheft in DIN A 4 Vollfarbe ist eine Augenweide.
Ich habe mich von meiner Tochter zur OK-"Jogurt" überreden lassen, das bedeutete das Aufbringen von gefühlt 150 Abziehbildern. Die Kanzel lässt sich offen und geschlossen wie beim Original zeigen. Die Maschine fliegt bis heute und ist ursprünglich als Z-126 gebaut worden. Die MS - Version wurde ab 1986 modifiziert.
Viel Spaß mit der bunten Mühle wünscht nun der Peter