Die Tu-114 gehört zu den schönsten Verkehrsflugzeugen der Luftfahrtgeschichte. Schon bei ihrem Erscheinen 1957 (Erstflug 15.11.1957) löst das damals größte Verkehrsflugzeug der Welt Erstaunen aus. Angetrieben von 4 PTL Triebwerken Kusnetzow NK-12 mit je 15000 Wellen PS erzielte sie eine Höchstgeschwindigkeit von 870 Km/h.
Die Reichweite je nach Passagierkapazität (120-170) betrug bis zu 13000 km. Von der Tu-114 wurden 31 Exemplare gebaut, sie flog in den 15 Jahren Dienstzeit bis zur Außerdienststellung 1976 auf ca. 50000 Flügen unfallfrei. Mit 51 m Spannweite und 54 m Länge zählte die Tu-114 zu den Giganten der Luft. Die langbeinige Schönheit, verfügte über ein sehr hohes Fahrwerk um Bodenfreiheit für die gegenläufigen Luftschrauben von 5,6 m Durchmesser zu gewährleisten. Im Museum in Monino ist die Reisemaschine Chruschtschows zu sehen, mit der er 1959 in die USA flog. Im Museum Uljanowsk ist eine Maschine im späteren klassischen Aeroflotdesign zu sehen.
Das Modell der Tu-114 von Plasticart zu bauen gilt wegen der Seltenheit des Bausatzes als verpönt. Meine erste Tu-114 habe vor ca. 50 Jahren gebaut! Mit diesem Modell verhielt es sich ähnlich. Ich bekam es dieses Jahr geschenkt zusammen mit dem Originalkarton von 1967, aber begonnen. Der Spender hatte es vor über 50 Jahren begonnen und nie vollendet...nun er hat sich sehr gefreut nach einem halben Jahrhundert die gebaute Tu-114 zu sehen.
Zum Bau ist natürlich zu sagen, es ist auf dem Stand der Erstedition von 1963, also keine Wunder zu erwarten. Ich wollte den Charakter des alten Bausatzes nicht zerstören und so wurde vorsichtig restauriert. Die Fahrwerke etwas detailreicher gestaltet, die viel zu große Spannweite etwas gekürzt und das Modell mit einer neuen Bemalung versehen. Da die Abziehbilder nicht mehr brauchbar waren, entschied ich mich für die Komplettlackierung. Aeroflotschriftzug und zusammengestellte Kennung sind aus dem Fundus.
Natürlich war der Bau des heute ungewohnt harten Plastik etwas aufwändiger, aber es war unheimlich viel Erinnerung an die Plasticart-Ära dabei.
Eine weitere Maschine, ebenfalls begonnen von diesem Herrn, wartet noch auf Restaurierung: Die IL-18.
Viel Spass wünscht Peter